Der Neue kommt aus Polen und erfüllt viele Klischees. Noch dazu wurde er ‘Bruce’ genannt, und genau so wie ein Bruce hat er sich benommen, als er zu uns kam. Ein bisschen rüpelig, ein bisschen büffelig und wenig achtsam. Kein Respekt, kein Vertrauen und Fressen war das Wichtigte an Menschen. Er hörte nicht auf seinen Namen. Also eigentlich hörte er nur auf Tüterascheln 🙈.

Wir waren uns sofort einig: ein neues Leben, ein neuer Name! Und nach einige Tagen des Überlegens viel unsere Wahl auf seinen ursprünglichen Namen: ‘Miron’ steht in seinem Pass. Ich mochte den Namen von Anfang an – vielleicht weil ich einmal Miron Bococi, den Pferde-Trainer, live gesehen habe. Er war mir sehr sympathisch und hat mich beeindruckt. Aber das nur am Rande.

Aber jetzt kommt das Beste: Miron ist ein slawischer Name. In Rumänien bedeutet der Name so viel wie ‘reich an Frieden’ oder ‘der Friedensbringer’. Was für ein Name! In dieser Zeit. Das ist ein Zeichen (ihr erinnert euch: Meg Ryan? Schlaflos in Seattle?) 🙄😄

Was dann geschehen ist rührt mich: nur wenige Tage später schaut Miron nach seiner Pflegemama Andrea, er folgt ihr auf Schritt und Tritt durch den Paddock. Ihre Erziehungsbemühungen fruchten schnell: er wird jeden Tag ein bisschen sanfter und achtet auf seine Umgebung. Er ist aufmerksam und menschenbezogen. Und ganz nebenbei heilt sein Fesselträgerschaden besser als erwartet. Wir beginnen im April dem Aufbautraining 💪

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Wenn ein naher Verwandter stirbt, ist das zumeist eine schmerzolle und auch anstrengende Zeit. Es gilt die Trauer zu verarbeiten, sich gegenseitig zu stützen und es gibt auch viel zu organisieren. Sind die geliebten Tiere des/der Verstorbenen Teil der Erbmasse, so bedeutet das für Mensch und Tier Herausforderung und oftmals auch Veränderung. Bei Pferden – meinen wir – ist diese Herausforderung besonders hoch. Viel Expertise und Erfahrung wird benötigt und den Tieren tut man – im besten Sinne des Verstorbenen – oftmals den größten Dienst, wenn man für sie zügig einen guten Platz sucht. Viele unserer Pferde sind aus solchen Konstellationen zu uns gekommen und für alle haben wir eine tolle neue Lebensstelle gefunden.

Bei unseren letzten Neuzugängen ist es ähnlich: nach dem plötzlichen Tod ihres Eigentümers wurden die beiden Ponys Amadeus und Dusty von der 83-jährigen Witwe und ihrem 40km entfernt lebenden Sohn weiter versorgt. Da sich keiner in der Familie mit Pferden auskennt, versuchte die Familie über mehrere Monate einen Platz zu finden für den 28-jährigen Haflinger und seine kleine Freundin. Doch die Suche blieb leider erfolglos.

Letztes Wochenende sind die beiden nun zu unserem Stallpartner umgezogen. Dort werden sie tierärztlich untersucht und aufgefüttert. Sobald wir mehr wissen über ihre Bedürfnisse suchen wir in Ruhe den passenden Lebensplatz für die Beiden.

Was wir jetzt schon wissen: sie sind beide ganz arg lieb und menschenbezogen. Damit haben sie sich gleich ins Herz ihrer Pflegemama geschlichen 😍

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