Was schreibt man nur, wenn es keine Worte gibt, die das ausdrücken was man gerade fühlt???

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Ich schließe die Augen und denke an dich: dein glänzendes Fell, dein
charismatisches Gesicht, deine wunderschönen Augen und dein bedeutungsvoller
Blick, der direkt ins Herz ging. Wunderschön warst Du und ein ganz besonderes
Pony.

Alle hast Du in deinen Bann gezogen und so vielen Menschen – kleinen und großen – ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Wahnsinn. Deine Entwicklung in den letzten Monaten vom Rumpelstilzchen zum verlässlichen Kinderpony war phänomenal. Alle haben dich geliebt, so sehr geliebt.

Du hast das gespürt und Du hast so viel zurückgegeben. Du hattest deinen Platz gefunden und erobert. Alles war gut. Und dann holte dich die Vergangenheit ein. Drei Tierärzte, keine klare Diagnose, keine Verbesserung trotz verschiedener Therapieansätze. 10 Wochen haben wir um dich gekämpft. Du warst sehr tapfer.

Die Diagnose in der Klinik war für uns ein Schock, von dem wir uns bis heute noch nicht erholt haben. Bis zuletzt hatten wir auf eine Heilung gehofft, zumindest auf ein Leben als Beistellpony. Aber die Prognose war sehr schlecht.

Wir haben dich gehenlassen, wie es dein Wunsch war und weil wir dir weitere
Schmerzen ersparen wollten. Wir wissen dass Du noch da bist, in jeder Ecke und in
unseren Gedanken.

Mach es gut liebe Flora und komm gut rüber auf die Himmelsweide.
PSSM in aller Kürze – Teil 2

PSSM in aller Kürze – Teil 2

Im Unterschied zu PSSM1 hat PSSM2 mit dem Zuckerstoffwechsel gar nichts zu tun. Daher ist die Bezeichnung PSSM irreführende und in der Fachliteratur wird immer häufiger von den equinen Typ2-Myopathien gesprochen. Es handelt sich hierbei nicht um einen GYS1-Gendefekt, sondern um mehrere Gen-Defekte, die alle den Muskel – genauer die Myofibrillen bzw. das Sarkomer – beeinflussen. Man unterscheidet bisher sechs verschiedene bekannte Genmutationen und es wird an weiteren geforscht.

Die bekannten Mutationen sind P2, P3, P4, P8, Px und K1. Je nach Variante treten unterschiedliche Muskelprobleme auf. Zum Beispiel sind bei P8 die Antioxidantien im Sarkomer betroffen, während bei K1 das Kollagen des Bindegewebes, welches die Muskelelastizität erhält, betroffen ist.

Ein Muskel besteht aus eim Bündel von tausenden Muskelfasern, in denen ein wichtiger Bestandteil – die Myofibrillen – dafür sorgt, dass der Muskel an- und abspannen kann. Das kleinste Bauteil der Myofibrillen ist das Sarkomer. Das Sarkomer besteht aus Proteinen. Alle Typ-2-Myopathien betreffen im weitesten Sinn die Myofibrillen und das Sarkomer. So fehlt zum Beispiel bei der P8-Variante das Calcium, das in den Myofibrillen den Impuls zur Muskelkontraktion ausgelöst.

Von diesen Genmutationen sind nach heutigem Stand alle Rassen betroffen, auch eher leicht bemuskelte Pferde wie Vollblüter und Warmblüter. Die Symptome ähneln denen der PSSM1-Variante und reichen von steifem Gang, Unwilligkeit und Galopproblemen bis hin zu Apathie, Aggressionen und Berührungsempfindlichkeit. Oft zeigen PSSM2-Pferde Muskeldellen und Risse, die aussehen wie Schlagverletzungen.

Schübe bei Typ2-Pferden werden also nicht durch einen Glucose-Überschuss ausgelöst, sondern durch eine negative Stickstoffbilanz. Diese entsteht, wenn die Pferde mehr Eiweiß verbrauchen als sie mit der Nahrung aufnehmen. Eiweiß wird nicht nur bei der muskulären Arbeit verbraucht, sondern auch bei Reparaturprozessen im Körper und bei Stress.

Zusammengefasst sind die bisher bekannten Typ2-Myopathien unterschiedliche Genmutationen, die alle die Grundstruktur der Muskeln angreifen. Diese wird geschädigt und ist nicht mehr belastbar. In der Ursache handelt es sich primär nicht um einen Kohlenhydrat-Überschuss, sondern um einen Aminosäuren-Mangel.

Das ist neu und für viele Pferdehalter überraschend, denn bisher wurde Eiweiß in der Pferdenahrung eher verteufelt … war nicht zu viel Eiweiß die Hauptursache für Hufrehe und Kreuzverschläge? Und genau hier liegt das Problem beim Management der Typ2-Myopathie-Pferde: man kann nicht einfach (planlos) Aminosäuren zufüttern, denn ein zu viel an Eiweiß belastet nicht nur die Nieren des Pferdes, sondern kann auch andere Krankheiten begünstigen. Außerdem ist – je nachdem welcher Typ der Typ2-Mutation vorliegt – eine besondere Aminosäuren-Struktur notwendig bzw. die Zuführung von Antioxidantien oder Calcium sinnvoll.

Folglich empfiehlt es sich, verdächtige Pferde trotz der relativ hohen Kosten zu testen (CAG ca. 300 Euro) und basierend auf dem Ergebnis eine Futtermittelberatung durch einen Experten einzuholen. Es gibt inzwischen sehr hochwertige Aminosäuren-Booster auf dem Markt. Jedoch ist nicht jedes Präparat für jeden Typ gleich gut geeignet. Auch Pferde der Typ2-Varianten profitieren von einer getreidearmen Ernährung, da der Muskel dadurch weniger belastet wird. Außerdem sollten diese Pferde ein gezieltes muskuläres Training absolvieren, da sie oft schlecht aufmuskeln und schnell abmuskeln. Regelmäßiges Training ohne Reitergewicht sollte mit moderaten Reiteinheiten abwechseln. Physiotherapeuten erstellen passende Trainingspläne für betroffene Pferde und ihre Eigentümer. Alle PSSM-Pferde sprechen gut auf Wärme an und profitieren von Eindecken, Rotlicht und Magnetfeldtherapie ebenso wie von regelmäßigen Physiobehandlungen, um die Muskulatur locker zu halten.

Und was machen wir Möhrchengeber? Wir füttern generell getreidearm und bewegen die Pferde moderat, aber regelmäßig. Bei Auffälligkeiten unserer Schützlinge testen wir auf PSSM1, wenn das negativ ist und per Auschlussdiagnostik andere Ursachen ausgeschlossen werden können testen wir auch auf PSSM 2 – trotz der hohen Kosten. Denn wir wissen, dass es für betroffene Schützlinge eine Optimierung der Fütterung und Haltung essentiell ist. Und natürlich geben wir unsere Pferde erst an eine passende Lebensstelle ab, wenn sie gut eingestellt sind.

Viel Glück allen Patienten und Ihren Betreuern wünscht Euch Eure Möhrchengeber Team

Land unter – Pferde in der Flut

Hochwasser Hilfe Pferde
Was ist alles geschehen in den letzten 10 Tagen, wo soll ich anfangen zu schreiben…
Zunächst möchte ich im Namen von Beyond Unisus allen Menschen, die durch diese Jahrhundert Flut Angehörige oder Freunde verloren haben, unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Für uns ist die Tragweite und das Ausmaß dieser Tragödie immer noch unfassbar und wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft und Stärke für die kommenden Monate.
Bei aller Tierliebe steht doch das Wohl der Menschen in solchen Extremsituationen an erster Stelle. Wenn jedoch sichergestellt ist, dass hier eine entsprechende Versorgung gewährleistet oder im Anlaufen ist, dann gilt es auch bei den Tieren zu helfen und Leid zu lindern.
Genau da kommt unser Projekt Möhrchengeber ins Spiel, denn auch viele Pferde sind betroffen.
Aus der Ferne sehen wir die schrecklichen Bilder und können nur erahnen, wie es sich anfühlen muss, wenn man das geliebte Tier oder Haus und Hof verloren hat.
Für viele Pferdehalter geht es jetzt nicht nur um die eigene Existenz, sondern auch um die Unterbringung und Versorgung der geretteten Pferde aus den Notfall Gebieten. Denn dort wo bis zum 15.Juli noch Stallanlagen und Weiden ein Zuhause boten, sieht man jetzt eine lebensfeindliche Wüste aus Wasser, Schlamm, Schutt und Müll.
Wir trauern um diejenigen, denen die Flucht vor dem Hochwasser nicht gelungen oder die ihren Verletzungen, der Erschöpfung oder dem Stress erlegen sind. Darüber hinaus hat die
Wucht der Zerstörung allein im Kreis Erftstadt rund 300 Pferde obdachlos gemacht. Genau da kann Möhrchengeber helfen.
In den ersten Tagen der Katastrophe konnten wir aus der Entfernung nur bei der Koordination der Hilfsmaßnahmen zur Evakuierung beitragen. Es galt hilfesuchende Pferdehalter zusammenzubringen mit hilfsbereiten Stallbetreibern, die Pferde aufnehmen konnten. Transporte mussten koordiniert werden, damit die freiwilligen Transporteure mit Ihren Zugfahrzeugen und Anhängern auch dort hin kamen wo Pferde dringend auf Evakuierung warteten.
Manche Transporteuer haben die ganze Nacht Pferde gefahren, von denen sie weder Namen noch Eigentümer kannten. Viele Pferde haben es durch den Einsatz der freiwilligen Helfer geschafft ins Trockene zu kommen. Teilweise haben sich Retter dabei selbst in Gefahr gebracht.
Wir danken allen Beteiligten vor Ort für Ihren unermüdlichen Einsatz!!.
In den Folgetagen gab es auf dem ‚Hotline‘- Telefon unzählige Meldungen von ‚angeschwemmten Pferden‘, die zugeordnet werden mussten. Genauso gab es natürlich auch die verzweifelten Suchmeldungen zu vermissten Tieren. Leider auch Meldungen über verletzte Tiere oder Pferde, die es nicht geschafft haben.
Die evakuierten Pferde wurden von hilfsbereiten Ställen und Landwirten im Umkreis aufgenommen. Wir hatten Boxen in Aschaffenburg bereit gemacht, aber so weit musste zum Glück keiner fahren.
Mehrere Tierärzte und Kliniken standen rund um die Uhr für die Versorgung der Pferde zu Verfügung. So konnte vielen Pferden und Ihren Eigentümern in der akuten Not geholfen werden.
Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort war und ist beeindruckend und macht mir immer wieder Gänsehaut.
Es ist großartig zu sehen, wie Pferdemenschen zusammenarbeiten, um zu helfen. Wir sind sehr froh einen Teil dazu beitragen zu können.

Hochwasser – Hilfe für Pferde und Pferdebesitzer

Aufruf für Geld- und Sachspenden

Viele Pferde sind im Moment heimatlos oder ihre Unterkünfte stark beschädigt. Sie sind gesundheitlich teils in einem schlechten Zustand. Möhrchengeber startet dafür ein besondere Spendenaktion. Wir sorgen – gemeinsam und koordiniert mit anderen Hilfsorganisationen für Pferde – dafür, dass Geld und Güter zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind.

Weiterhin haben wir eine koordinieren wir eine Sammelaktion für Sachspenden (Decken, Halfter, Zaummaterial, Medikamente). Weitere Informationen findest Du unter moehrchengeber.de/spenden Stichwort “Hochwasser”.

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