Sechs Wochen nach der Flut – Erdrückende Bilder

sechs wochen nach der flut
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In den Medien muss man inzwischen nach Berichten über die Flutgebiete suchen. Nur sechs Wochen nach der Katastrophe hat sich die Presse anderen Themen zugewandt.
In den Krisenregionen, die von der Flut betroffen waren, ist die Lage jedoch alles andere als entspannt oder „normal“. Dort wird immer noch Hilfe benötigt.
Über den Tierschutzverein Köln-Portz haben wir von einem Tierschutz- und Gnadenhof in Ritterdorf gehört, den es schwer erwischt hat. Das ganze Gelände wurde überschwemmt und die Ställe, Zäune, Futterlager sind weggeschwemmt worden. Das Haus war bis in den ersten Stock voller Schlamm. Zum Glück konnten fast alle Tiere gerettet werden.
Daher fehlt es auf dem Gelände an (fast) allem: trockener Lagerplatz zur Futtermittellagerung, Zaunmaterial, um Paddocks und Weiden wieder einzuzäunen, Heuraufen und Weidezelte. Aber auch Equipment, Pflegemittel und Medikamente.
Auf dem Gnadenhof leben „ausgemusterte“ Tiere, die hier ein neues Zuhause gefunden haben: Hunde, Katzen, Vögel, aber auch Schweine, Ziegen und mehr als 20 Pferde und Ponys.
Möhrchengeber unterstützt den Wiederaufbau mit Zaun- und Baumaterial und wir sind auch auf der Suche nach einem Container für die trockene Futtermittellagerung. Das alles wird möglich durch Eure Spenden!
Vielen Dank an diejenigen, die schon gespendet haben. Und ja, unsere Spendenaktion läuft noch und wir freuen uns über weitere Spenden. Denn eins ist sicher. Auch sechs Wochen nach der Katastrophe ist in Rittersdorf noch seeeeehr viel aufzubauen, damit die Tiere wieder ein sicheres Zuhause haben.

Rosinenbomber – Futterlieferung in die Katastrophengebiete

Futterlieferung Rosinenbomber
Direkt nach der Evakuierung der Pferde begann unser ‚Krisenteam ‘ mit der Koordination der darauffolgenden Hilfsmaßnahmen.
Da waren wir, natürlich nicht alleine.
Eine Welle von Hilfslieferungen rollt seit dem 17. Juli in die Krisengebiete. Angefangen von LKW- Zügen mit Heu und Stroh, Tonnen von Sachspenden mit Equipment und viele freiwillige Helfer, die Aufräumen und Reparieren.
Von unseren Direktkontakten vor Ort erfuhren wir, dass die Grenzen der Lagermöglichkeiten für Raufutter teils bereits erreicht sind.
Wir haben uns daher entschieden, als Ergänzung zu den Raufutter- Lieferungen Kraftfutter zu liefern. Und zwar Luzerne- Wafer und Heu- Cobs für alte, kranke und geschwächte Pferde.
Zum einen schaffen wir dadurch viel Futter mit wenig Lagerplatzbedarf in die Region, zum anderen lassen sich die Säcke problemlos von den Sammelstellen und Lagerplätzen verteilen. So konnten unsere Futterspenden auch an Orte gebracht werden, die für Fahrzeuge noch unzugänglich sind.
Ein großes Lob an dieser Stelle an das Organisationsteam Erftstadt, das zeitnah ein Lager direkt im Krisengebiet organisiert haben.
Von diesem professionell gemanagten Lager wird das Futter an die betroffenen Pferdehalter und Ställe verteilt.
Zum Glück konnte unsere Futterfee Daniel Norff das Lager direkt anfahren und hat im Namen von Möhrchengeber dort zwei Paletten Carli- Wafer angeliefert.
Vielen herzlichen Dank an Daniel Norff von Daniel Norff International Horse Transport
https://www.facebook.com/Daniel-Norff-International-Horse-Transport-Pferdefutter-Zubeh%C3%B6r-114509939952139/ der uns das Futter zu Sonderkonditionen überlassen und kostenfrei zugestellt hat.
Nachschub ist bereits geplant.
Unsere zweite Futtermittel- Hilfe geht nach Leichlingen, wo das Futterlager des Gnadenhofes für Ponys und Esel leider durch das Hochwasser geflutet wurde.
Marlies Pohl ist auf Spezialfutter und Heucobs angewiesen, um die teilweise über 40 Jahre alten Ponys und Esel zu ernähren.
Ein riesiges Dankeschön an die Firma Höveler, die auf unseren Anruf hin ganz spontan bei unserer Bestellung die Kosten für die Palette Höveler- Spezialfutter übernommen hat und das Futter auch noch auf eigene Kosten nach Leichlingen lieferte.
Darüber hinaus sind noch zwei Paletten Heucobs auf dem Weg zu den Pony-Senioren in Leichlingen. Natürlich bleiben wir in Kontakt, denn eins ist sicher: diese Notsituation wird an vielen Stellen (und auch Ställen) nicht in wenigen Wochen vorbei sein. Darauf richten wir uns bei Möhrchengeber ein.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Unterstützer, die auf unser Sonderkonto „Hochwasser – Hilfe für Pferde und Pferdebesitzer“ gespendet haben! Ihr helft uns in dieser Ausnahmesituation zu helfen.

Land unter – Pferde in der Flut

Hochwasser Hilfe Pferde
Was ist alles geschehen in den letzten 10 Tagen, wo soll ich anfangen zu schreiben…
Zunächst möchte ich im Namen von Beyond Unisus allen Menschen, die durch diese Jahrhundert Flut Angehörige oder Freunde verloren haben, unser tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Für uns ist die Tragweite und das Ausmaß dieser Tragödie immer noch unfassbar und wir wünschen allen Betroffenen viel Kraft und Stärke für die kommenden Monate.
Bei aller Tierliebe steht doch das Wohl der Menschen in solchen Extremsituationen an erster Stelle. Wenn jedoch sichergestellt ist, dass hier eine entsprechende Versorgung gewährleistet oder im Anlaufen ist, dann gilt es auch bei den Tieren zu helfen und Leid zu lindern.
Genau da kommt unser Projekt Möhrchengeber ins Spiel, denn auch viele Pferde sind betroffen.
Aus der Ferne sehen wir die schrecklichen Bilder und können nur erahnen, wie es sich anfühlen muss, wenn man das geliebte Tier oder Haus und Hof verloren hat.
Für viele Pferdehalter geht es jetzt nicht nur um die eigene Existenz, sondern auch um die Unterbringung und Versorgung der geretteten Pferde aus den Notfall Gebieten. Denn dort wo bis zum 15.Juli noch Stallanlagen und Weiden ein Zuhause boten, sieht man jetzt eine lebensfeindliche Wüste aus Wasser, Schlamm, Schutt und Müll.
Wir trauern um diejenigen, denen die Flucht vor dem Hochwasser nicht gelungen oder die ihren Verletzungen, der Erschöpfung oder dem Stress erlegen sind. Darüber hinaus hat die
Wucht der Zerstörung allein im Kreis Erftstadt rund 300 Pferde obdachlos gemacht. Genau da kann Möhrchengeber helfen.
In den ersten Tagen der Katastrophe konnten wir aus der Entfernung nur bei der Koordination der Hilfsmaßnahmen zur Evakuierung beitragen. Es galt hilfesuchende Pferdehalter zusammenzubringen mit hilfsbereiten Stallbetreibern, die Pferde aufnehmen konnten. Transporte mussten koordiniert werden, damit die freiwilligen Transporteure mit Ihren Zugfahrzeugen und Anhängern auch dort hin kamen wo Pferde dringend auf Evakuierung warteten.
Manche Transporteuer haben die ganze Nacht Pferde gefahren, von denen sie weder Namen noch Eigentümer kannten. Viele Pferde haben es durch den Einsatz der freiwilligen Helfer geschafft ins Trockene zu kommen. Teilweise haben sich Retter dabei selbst in Gefahr gebracht.
Wir danken allen Beteiligten vor Ort für Ihren unermüdlichen Einsatz!!.
In den Folgetagen gab es auf dem ‚Hotline‘- Telefon unzählige Meldungen von ‚angeschwemmten Pferden‘, die zugeordnet werden mussten. Genauso gab es natürlich auch die verzweifelten Suchmeldungen zu vermissten Tieren. Leider auch Meldungen über verletzte Tiere oder Pferde, die es nicht geschafft haben.
Die evakuierten Pferde wurden von hilfsbereiten Ställen und Landwirten im Umkreis aufgenommen. Wir hatten Boxen in Aschaffenburg bereit gemacht, aber so weit musste zum Glück keiner fahren.
Mehrere Tierärzte und Kliniken standen rund um die Uhr für die Versorgung der Pferde zu Verfügung. So konnte vielen Pferden und Ihren Eigentümern in der akuten Not geholfen werden.
Die Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort war und ist beeindruckend und macht mir immer wieder Gänsehaut.
Es ist großartig zu sehen, wie Pferdemenschen zusammenarbeiten, um zu helfen. Wir sind sehr froh einen Teil dazu beitragen zu können.
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