dramatische Rettungsaktion Teil 1
Dramatische Rettungsaktion Teil 1-pferde in not
1,5 Tonnen Pferd in Not

Manchmal kommt es besonders “dicke”. Gerade aus dem Urlaub zurück erreichte mich ein Notruf: Zwei Stuten seinen in Not, da der Eigentümer aus gesundheitlichen Gründen die Versorgung nicht mehr gewährleisten kann. Die Stuten stehen zu zweit im Schwäbischen in Ortsrandlage… wie ich dann erfahren habe, schon ihr ganzes Leben lang. Der Eigentümer hatte sie von einem Fohlenschlachtmarkt in Österreich gerettet.

Da der Stall von mir nur ein paar Orte weiter ist, dachte ich ich schau mir das mal an….
Was ich dann erlebt habe, hat mich wirklich tief bewegt. Die Pferde geliebt, aber verwahrlost … der Stall seit Tagen nicht gemistet … kein fliessendes Wasser … kein Strom. Der Eigentümer der Pferde an Krücken, kaum in der Lage die Strecke vom Auto zum Stalleingang zu gehen. Immer wieder muss er sich setzen, da er nicht länger stehen kann. Es ist eine Situation wie wir sie in den vergangenen Monaten schon öfter angetroffen haben: eine langjährige Lebensgemeinschaft Mensch-Tier gerät aus den Fugen: der Mensch gerät in Not und dann – trotz aller Anstrengungen – eben irgendwann auch die Tiere.

Zum Glück ist Herr S. sehr kooperativ und ich darf seine Pferde anschauen. Schnell wird klar: die Kleine muss sofort in die Klinik! Hufrehe und zwei dicke, heisse Vorderbeine. Sie steht nur auf vorne links, entlastet vorne rechts komplett und kann kaum einen Schritt laufen. Die große Noriker Stute äußerlich gesund, nur viel zu dick (ca. 1 Tonne schwer gut 1,65 groß).

Beide Pferde sind 10 Jahre alt, leider nicht erzogen und auch nicht ausgebildet. Mit etwas Geduld klappt das Aufhalftern und das kurze Anheben der Hufe. Ohne Licht und in dem Mist kann ich nicht erkennen, ob das Hufbein bereits durchgebrochen ist und die dicken Beine daher kommen.

Die kleine Stute steht dicht bei mir. Ich weiss nicht, was ich machen soll. Wie soll ich die zwei in die Klinik bringen? Die eine kann nicht laufen vor Schmerzen und die andere wiegt eine Tonne und lässt sich kaum führen. Der Stall direkt an einer Strasse, ohne eine ‘sichere’ Verladezone. Und die Zeit drängt… die Kleine hat große Schmerzen. Gemeinsam mit Karin kann ich den Eigentümer überzeugen, die Pferde in die Obhut von Möhrchengeber zu übergeben.

Ich verabschiede mich von der kleinen Rehe-Stute mit einer Portion Schmerzmittel. Der alte Mann hat Tränen in den Augen, als er mühsam zu seinem Auto humpelt. Der Rest geht zum Glück ganz schnell. Zwei Stunden später ist der Transport organisiert und die Klinik informiert.

Ich schlafe schlecht … eigentlich gar nicht … die kommenden beiden Tage werden mich die beiden weiter auf Trapp halten.
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